Der Themenkomplex der Luftreinigungssysteme ist ein für die breite Öffentlichkeit neues aber durch die Coronapandemie viel beachtetes Feld. Viele potentielle Nutzer stehen vor Fragen zu den Technologien, ihren Wirksamkeiten, der Vergleichbarkeit oder der passenden Auslegung. Der Bedarf ist riesig: Schulen, Kitas, Besprechungsräume, Büros, Kantinen, Arztpraxen oder die Gastronomie und Hotellerie gehören dazu.
Es fällt schwer bei der Vielzahl an angebotenen Lösungen im Markt eine kompetente Entscheidung zu treffen. Nun hatte sich die Gesellschaft für Werkstoffprüfung (GWP) mit ihrem ersten Symposium zum Ziel gesetzt, Licht ins Dunkel zu bringen. „Es geht uns darum, die Awareness der Nutzer zu erhöhen und ihnen wichtige Faktoren aufzuzeigen“, lautete die Vorgabe von Dr. Julius A. Nickl, Geschäftsführer der GWP mbH.
Zur Einführung in die Thematik vermittelt Dr. Christian Scherer, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, wichtige Kriterien zur Bewertung der Techniken. Er stellt den kompetenten Einsatz von Luftreinigungs- und Entkeimungstechnologien zur Reduktion von Viren dar. Dabei geht es auch um die wirksamsten Techniken und die erforderliche und passende Verminderungsstrategie. Dank eines kompletten Testraumes im Fraunhofer Institut mit realitätsnaher Innenausstattung lassen sich unterschiedlichste Techniken begutachten. Beschrieben werden Partikelabscheidung durch Filter und Keimreduktion durch thermische, chemische Desinfektion mit ihren zum Teil auch kritischen Folgen für die Raumluft. Im Bereich der Entkeimung skizziert er UV-C, katalytische Oxidation und Plasma. Es gebe aber deutliche Unterschiede in den Ergebnissen, wobei es immer die Frage des jeweiligen Einsatzortes zu beachten gilt. Dr. Scherer sieht in den Umluftgeräten ein wirksames Hilfsmittel um die Virenkonzentration in Räumen zu vermindern, legt aber Wert darauf, wie sinnvoll ein Lüftungskonzept gerade in Schulen ist.